Pestkreuze

In der Trittenheimer Gemarkung stehen mehrere Wegkreuze und Bildstöcke aus der Zeit zwischen 1643 bis 1683. Der Volksglaube sagt, sieben dieser steinernen Zeugnisse von dem Leidensweg Christi seien von Trittenheimer Familien errichtet worden, welche die Pest verschont hatte.

Durch Verwitterung und sonstige Einflüsse waren an den Bildwerken schwere Schäden entstanden. Durch fachliche Beratung des Trittenheimer Bildhauers Walter Henning
in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung wurde die Pestkreuze restauriert. Die Finanzierung gelang zum größten Teil durch freiwillige Spenden.

1. Pestkreuz

Jesus stirbt am Kreuz

Der Bildstock „Jesus stirbt am Kreuze“ zeigt seitlich die Mutter Maria und den Jünger Johannes, zu Füßen von Christus eine kniende Person und einen Totenkopf. Über dem Bild ist ein Satteldach. Auf dem Volutenstein sind die Namen der Stifter und die Jahreszahl der Errichtung angegeben. Die Schaftdarstellung scheint ein Wappenbild zu sein mit einem Zirkel im oberen Teil, der auf handwerkliche Betätigung der Errichter schließen lässt. Diese Kreuzwegstation hat heute ihren Platz an der Einmündung der Spielesstraße in die Moselweinstraße am Hause Mannartz. Der schön restaurierte Bildstock stellt an dieser zentralen Stelle eine Bereicherung des Ortsbildes dar. Auf der Volute stehen die Worte:

„A° 1654 HABEN DIE EHRENGEACHTETE MEYERS THEIS UND LEHNEN PETER BEYDE VON TRITTENHEIM DIESES CRUCIFIX ZU EHREN GOTTES AUFRICHTEN LASSEN“

2. Pestkreuz

Christus am Ölberg

Auf dem Bild ist Christus am Ölberg zu sehen, über ihm ein Engel mit Kreuz und Kelch, unter ihm
3 schlafende Jünger. Unter dem wappenhaltenden Engel auf dem Schaft sind die Initialen J D angebracht. Der heutige Standpunkt ist die Einsegnungshalle auf dem Friedhof. Die Volute zeigt
die Inschrift:

„A° 1654 HAT ZUR EHRE DER ALERHEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT DIES KREVTZ AVFRICHTEN LASSEN DER EHRSAME JAKOB DRIESCH VND SEINE HAVSFRAV MARIA“

3. Pestkreuz

Christus vor Pilatus

Ein Bildstock mit spitzer Abdeckung steht in der Nähe der Kirche am Hause Kaspari-Lorenz.

Er zeigt Christus vor Pilatus auf seinem Richterstuhl, umgeben von Soldaten. Pilatus könnte mit seinem Bart eher als jüdischer Hohepriester angenommen werden. Auf dem Unterteil des Richterstuhles stehen die kaum noch erkennbaren Worte „MORTE TVRPISSIMA CONDEMNEMVS EVM“, in wörtlicher Übersetzung „mit dem schändlichsten Tod wollen wir diesen verurteilen“.

Auf dem Volutenstein sagt uns die Inschrift, wer die Stifter waren mit der Jahreszahl der Aufstellung. Im unteren Teil des Wappens, das von einem Engel gehalten wird, sind die beschädigten Initialen der Stifter erkennbar. Auf der Volute stehen die Worte:

„A° 1657 HABEN DIE EHRSAMEN EHELEIT EIFFEL PETER VND SEINE HAVSFRAV MARIA BEIDE VON TRITTENHEIM DIESES BILDNIS AVFRICHTEN LASSEN“

4. Pestkreuz

Geißelung

Der Bildstock „Geißelung“ steht in der Laurentiusstraße am Hause Lex-Steffen. Der Sockel ist wahrscheinlich die andere Hälfte des römischen Keltersteines, der sich unter dem Friedhofskreuz befindet. Die Zeichen in einer wappenartigen Darstellung könnten die Hauszeichen der Stifter sein. Auf der Volute steht die Inschrift:

„A° 1654 HABEN DIE EHRSAM WERNERS JAKOP UND MVLERS JOES BEYDE VON TRITTENHEIM
DIES BILDTNIS MACHEN LASSEN“

5. Pestkreuz

Simon von Cyrene hilft das Kreuz tragen

Der Bildstock „Simon von Cyrene hilft das Kreuz tragen“ zeigt den unter dem Kreuz liegenden Christus, im Vordergrund Veronika mit dem Schweißtuch und in der Szene die Folterknechte. Über dem Bild ist eine satteldachähnliche Abdeckung, und auf der Volute sind die Namen des Stifter-Ehepaares mit der Jahreszahl der Errichtung zu sehen. Auf dem Schaft sind Hammer und Zange übereinanderliegend angebracht. Im Gegensatz zu anderen Bildstöcken ist der wappenhaltende Engel auf dem Sockel eingearbeitet. Im unteren Teil des Wappens ist ein Kelch mit dem Signum H S.

Es steht in der Spitze zwischen Hohlweg und Ergeneschstraße und wird von einer kleinen Kapelle geschützt. Die Volutenaufschrift lautet:

„A° 1654 HAT DER EHRSAMHANS SCHMIT SAMBT SEINER LIEBEN HAVSFRAVWEN CHARITATE DRISCH DIESES EFFIGIEM ZV EHREN GOTTES AVFRICHTEN LASSEN“

6. Pestkreuz

Dornenkrönung

Der Bildstock „Dornenkrönung“ steht angelehnt an einen Hausgiebel an der Einmündung der Hofstraße in die Spielesstraße. Das Bild auf dem Volutenstein zeigt Christus mit den Knechten, die ihm mit Stäben die Dornenkrone aufs Haupt drücken. An der Seite von Christus ist ein Junge dargestellt. Die lateinische Inschrift besagt, dass die Errichtung durch den aus Salmrohr stammenden Trittenheimer Pastor Könges zu Ehren des allerheiligsten Sakramentes erfolgte. Auf dem Schaft ist das Wappen des Königs mit seinen Initialen erhaben dargestellt, das von einem Engel gehalten wird. Die lateinische Inschrift lautet:

„R. D. GERLACVS KÖNGES SALMROHRENSIS TRITTEMIVS HANC EFFIGIEM AD M: D. ET S. S.SACRAMENTI GLORIAM EREXIT. EGREDEMINI ET VIDETE FILIAE SION REGEM SALOMONEM IN DIADEMATE QVO CORONAVIT ILLVM MATER SVA.CANT. A° 1654 27 IVNY“

7. Pestkreuz

Schaftkreuz

Das sogenannte siebte Pestkreuz befindet sich auf dem Höhenweg zwischen Trittenheim und Klüsserath am alten Pilgerweg nach Klausen, Gosperter Kapell, in der Gemarkung „Auf der Acht“. Es ist kein Bildstock, sondern ein Schaftkreuz. Eine Inschrift datiert die Errichtung in das Jahr 1683.

Im Jahr 1990 wurde das Kreuz restauriert und eine Interessengemeinschaft hat eine Kapelle als Schutzhaus um das alte Kreuz erbaut. Heute hat man von der Gosperter Kreuzkapelle einen wunderschönen Panoramablick auf den größten Gleithang der Mosel von Leiwen bis Detzem.

„1683 POLS PETTER VND SEINE HAVSFRAV W GIRTTRAVT VON TRITTENHEIM HABEN DIS CREVTZ LASSEN AUFRICHTEN ZU DER EHREN GOTTES“